„I’ve played mothers to heroes and mothers to zeroes. I’ve played Irish mothers, Jewish mothers, Italian mothers, Southern mothers, mothers in plays by Neil Simon and Arthur Miller and Tennessee Williams. I’ve played mother to everyone but Attila the Hun.“ – Estelle Getty
Estelle Scher wurde am 25. Juli 1923 als zweite Tochter eines polnisch-jüdischen Einwandererpärchens in der Lower-East Side in Manhattan geboren. Ihre erste Erfahrung mit dem Theater hatte sie mit vier Jahren, als sie ihre Eltern zu einem typischen jiddischen Vaudvilletheater mitnahmen. Viele Jahre später erzählte sie, es sei dieses Erlebnis gewesen, dass in ihr die Liebe zur Schauspielerei geweckt hätte. Ihre Eltern waren jedoch nicht gerade begeistert von der Idee, dass ihre Tochter zum Theater wollte. 1946, mit 23 Jahren heiratete sie Arthur Gettleman und die beiden zogen in ein Häuschen in Brooklyn. Es folgten zwei Söhne, Carl und Barry. Zu dieser Zeit hatte Estelle einige Auftritte in jiddischen Theatern, dem sogenannten „Borscht Belt“, dem Broadway für den jüdischen Vaudville. Aber schon bald gab sie die Schauspielerei wieder auf, um für ihren Mann und ihre Söhne da zu sein. Es vergingen Jahre in denen Estelle in einer Papierfabrik oder als Sekretärin arbeitete. Von den Siebzigerjahren an widmete sie sich wieder mehr der Schauspielerei, die ihr im Herzen geblieben war. Sie konnte jedoch kaum Arbeit als Schauspielerin finden, hatte sie doch ein Alter erreicht, wofür es nur noch wenige Rollen gibt. Ihr Filmdebüt machte sie als Lehrerin in dem Film „Team-Mates“ 1978. Sie änderte ihren Namen Estelle Gettleman zu Estelle Getty und zu Beginn der Achtzigerjahre fand sie ein paar Minirollen in einigen Fernsehserien und 1982 wurde sie als Mutter von Harvey Fierstein in seinem Theaterstück „Torch Song Trilogy“ am Broadway besetzt. Das Stück galt als sehr gewagt, war es doch eines der ersten Theaterstücke am Broadway, dass offen mit Homosexualität umging. „Torch Song Trilogy“ wurde jedoch zu einem überraschenden Erfolg und erhielt drei Tony Awards, darunter den für das bestes Stück des Jahres. „Torch Song Trilogy“ wurde bis 1985 1222 mal im Little Theatre aufgeführt und machte Estelle unter den Broadwayzuschauern etwas bekannter. Währenddessen erhielt Estelle nach und nach kleinere Rollen in grösseren Filmen. Darunter „Tootsie“ (1982), „Deadly Force“ (1983) und „Mask“ (mit Cher, 1985). Eine Landesweite Tour von „Torch Song Trilogy“ brachte sie 1984 nach Los Angeles, wo ihr New Yorker Agent ihr ein Vorsprechen für eine neue Sitcom bei NBC arrangiert hatte. Sie ging hin und wurde daraufhin viermal für weitere Vorsprechen und Kameratests eingeladen. Für das vierte Vorsprechen kaufte sie sich in einem Trödelladen eine Perücke, ein altes Polyesterkleid und eine Handtasche und ging in ihrer Rolle hin. Sie wurde endlich engagiert, und der Charakter der Sophia Petrillo war geboren. 1985 wurde die erste Staffel der „Golden Girls“ auf NBC ausgestrahlt und war sofort ein Hit – und Estelle ein Star über Nacht. 1988 gewann Estelle den Emmy Award für ihre Rolle in „Golden Girls“ und wurde laut Umfragen als die „beste der Girls“ angeschaut. Dabei bleibt zu sagen, das Estelle die einzige war, die beim Start der Serie eine unbekannte Schauspielerin war. Waren Arthur, White und McClanahan dem TV-Publikum doch schon seit vielen Jahren aus verschiedenen Fernsehshows bekannt. Estelle stellte auch den Rekord auf, dieselbe Rolle in fünf Serien gespielt zu haben. Neben „Golden Girls“ und den zwei folgenden Ablegern davon „Golden Palace“ und „Empty Nest“ war Sophia Petrillo auch in Folgen von „Blossom“ und „Nurses“ zu sehen. Durch diese Zeit durch zog Estelle ganz nach Los Angeles um und trennte sich von ihrem Ehemann. Die beiden sind jedoch bis heute nicht geschieden. Sie widmete sich mehr und mehr karitativen Vereinen, allen voran AIDS und Senioren Vereinigungen. 1988 erschien auch ihre Autobiographie „If I Knew Then What I Know Now … So What“, die sofort zum Bestseller wurde. Während „Golden Girls“ spielte sie auch in einigen Filmen wie „Mannequin“ (1987) und an der Seite von Silvester Stallone in „Stop!Or My Mom Will Shoot!“ (1992). „Golden Girls“ wurde durch das Weggehen von Bea Arthur 1992 eingestellt und die Spin-Offs „Golden Palace“ und „Empty Nest“ kamen keineswegs ans Original heran und waren deshalb auch nur kurzlebig. Estelle zog sich langsam aus dem Film- und Fernsehgeschäft zurück, blieb jedoch eine wichtige Persönlichkeit im öffentlichen Leben von Los Angeles. Seit dem Jahr 2000 leidet sie an Parkinson und seit 2002 auch an Alzheimer. Seither lebt sie zurückgezogen in ihrer Villa in Beverly Hills und wird 24 Stunden von einer Krankenschwester betreut.
Estelle Getty lebt seit einigen Jahren nun ganz zurückgezogen in ihrem Haus in Los Angeles. Zuletzt war sie vor einer Kamera im Jahr 2003 als sie für eine TV-Doku über Bea Arthur interviewt wurde. Bereits da war eine sehr kranke Estelle Getty zu sehen. Ihren letzte Kinoauftritt hatte sie 2000 in „The Milion Dollar Kid“ und ihren letzten Gastauftritt in einer TV-Serie hatte sie an der Seite von Betty White in „Ladie´s Man“ auch im Jahr 2000. Estelle Getty leidet an Parkinson und anscheinend auch an Alzheimer und befindet sich in ihrem Haus in ständiger Pflege von Ärzten und Schwestern.
Estelle Getty ist am 22. Juli 2008 um 5:35 Uhr (pazific time) verstorben , nähere Infos :
www.estellegetty.com . Unser Beileid und tiefste Anteilnahme, und in ewigen Gedenken !
Estelle Getty
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